„Ohne Druck schießt es sich meist besser” – dies ist die eine Wahrheit, die einige Schützen zur Landesmeisterschaft im Guten, wie im Schlechten feststellen mussten: Einige hatten keinen Druck. Zum Beispiel die Juniorenmannschaft des SV GutsMuths Jena: Zwei Schützen konnten sich nicht für die WM-Mannschaft empfehlen und wollten wieder einen guten und flüssigen Wettkampf durchschießen und der Dritte steckt gerade in der Prüfungsphase, in der das Bogentraining ein Technikerhalt-Training ist. Zusammen brachen sie so, gepaart mit etwas Glück, ihren eigenen Deutschen Rekord um sieben Ringe. Nils Schwertmann gewann dabei mit 586 Ringen, gefolgt von Marius Weh mit 569 Ringen und Adrian-Erik Scheiding mit 561 Ringen. Neben diesen guten Leistungen hatte auch unsere weltcup-erfahrene Michelle Kroppen keine Probleme nach einer langen Anfahrt und gewann souverän mit 575 Ringen. Der mittlerweile ebenfalls am Bundesstützpunkt Berlin trainierende Konrad Komischke(SV GutsMuths Jena) gewann in der Männerklasse mit deutlichem Vorsprung.
Eigenen Druck bauten sich viele Schützen auf, die mit einer persönlich guten Leistung die Chance hatten, sich für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Aber da spielt der Kopf oft einfach nicht mit. So unterlag auch unsere Sichtungstrainerin Steffi Prause (Erfurt) hörbar erschöpft ihrem Anspruch und war nicht an ihre Trainingsleistungen herangekommen. Auch jüngere Schützen mussten sich ihren Ansprüchen geschlagen geben. So gewann Lukas Lange vor einigen Wochen noch seine Altersklasse mit den gleichen Konkurenten. Dieses entscheidende Mal aber nicht und so kam der Schütze vom SV „Blau-Weiß” Weißensee zwar auf einen guten dritten Platz, um eine Qualifikation aber muss er bangen. Seriensieger dieser Altersklasse Raphael Schier (Unterwellenborn) gewann mit 551 Ringen. Da kommt nun die andere Wahrheit ins Spiel, die ein Trainer oder erfahrener Sportler anbringen würde: Große Erfolge bedürfen schwieriger Aufgaben bzw. besonderer Umstände. Oder: Diamanten entstehen unter großem Druck. So war es auch Michelle Kroppen, die vor zwei Jahren auf Rekordkurs lag und im zweiten Durchgang diesen und die WM-Norm verschenkte. Nach einigen Ausrutschern und noch viel mehr Training schießt sie nun konsequent und gefestigt.
Glänzen wie ein Diamant müsste Bernd Dietzel vom VfR Kirchgandern auch schon: Er schoss in der Compound-Masterklasse am Vormittag und in der Recurve-Masterklasse am Nachmittag. Beide Wettkämpfe konnte er mit jeweils einem Ring Vorsprung gewinnen.
Neben den Recurve- und Compound-Klassen schossen auch verschiedene Blankbogen-Klassen und um die Inklusion etwas deutlicher voran zu bringen, bekamen auch Sportler mit Behinderung in einer eigenen Klasse, den Wettkampf mit zu schießen.
Wir möchten uns beim ausrichtenden Verein SV Stahl Unterwellenborn für den schönen und gut organisierten Wettkampf bedanken! Ein Turnier mit über 32 Scheiben auszurichten ist ein Kraftakt. Danke allen Helfern und Mitwirkenden.
S. Jabin
Thüringer Schützenbund e.V.
Ergebnisse

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